Kai Savelsberg

Preisträger des Artlantis-Kunstpreises
eingeladen von Doris Brunner

1975 geboren in Aachen, 1993 Fachabitur für Gestaltung, 1993-96 Ausbildung zum Theatermaler, seit 1997 als freischaffender Künstler tätig.

In meiner Malerei geht es um die Darstellung einer Realität als Ganzes. Das, was wir als Realität wahrnehmen, also das Erfahrbare, das Sichtbare, ist nur ein Teil des Realitätspuzzle. Erinnerungen, Verluste, erlittener Schmerz und erlebte Freude zum einen, zum anderen das Traumhafte, das was man sich wünscht, erhofft oder das wovor man sich fürchtet, diese beiden Ebenen sind ebenfalls Bausteine der eigenen Realität. Die Kunst kann „Abbilder“ dieser Realität schaffen, in dem sie die Ebenen verschmelzen lässt. Wenn beim Hören einer bestimmten Musik oder beim Betrachten eines Bildes Gefühle aus dem Unterbewussten zum Vorschein treten hat der Künstler eines dieser SinnBilder erschaffen. Dieses SinnBild zu erschaffen ist Antrieb meiner Arbeit.

Die Art und Weise, wie der Maler Kai Savelsberg sich an menschlichen Themen oder Fragen zur Zeit in seinen Serien und Suiten „abarbeitet“, wie er sich ihnen über drei, sieben, zwölf oder zwanzig verschiedenen Wegen (und in ebenso vielen Bildern) nähert, so als würde er einen Strich immer wieder neu ziehen, das bloß mit anderer Intensität, mit leicht verändertem Kolorit, die Art und Weise erinnert mich an einen Schauspieler, der seinem Text, einem Schlüsselsatz vielleicht, durch unaufhörliches, aufeinander folgendes Aufsagen den rechten Klang abverlangt, um ihm das rechte Maß Dramatik, Liebe, Offenheit, Verzagtheit abzuringen… Man verstehe mich richtig: Die Art und Weise zeugt nicht von Unsicherheit, und ist auch nicht einfach bloße Suche oder Übung, sie entspricht dem Wesen, ja dem Eigentlichen der Kunst. Besser noch: Dies Tun macht Kunst aus. (Auszug aus einer Rede von Stefan Skowron, Kunsthistoriker)

Die Malerei von Kai Savelsberg existiert in einer eigentümlichen Zwischenzeit. Es ist ein eigener Tempus, eine eigene Zeitform, die Savelsberg für seine Malerei findet, um sich einer Frage zuzuwenden, die die Malerei von Beginn an umtreibt: die Frage nach dem Darstellbaren. Noch einmal neu, doch auf ganz eigene Weise, stellt sich Kai Savelsberg in seiner Kunst dem Problem, etwas mit den Mitteln der Malerei zu zeigen, das eigentlich nicht sichtbar ist. Es geht um das Herausgreifen einzelner Momente aus dem stetigen Fluss unseres Erlebens – solcher Momente, in denen die Gesamtheit unserer Erfahrungen für kurze Zeit zur Bewusstheit gelangen und eine Intensität erreichen, die sie aus dem mehr oder weniger gleichmäßigen Strom des Lebens aufblitzen lassen. In Savelsbergs Malerei werden solche Erfahrungen zu Augenblicken, die einerseits vollkommen gegenwärtig sind und damit dem Tempus des Präsens angehören, andererseits aber die herkömmlichen Kategorien der Zeit transzendieren und zugleich die Summe alles Vergangenen sind, während sie ebenso in die Zukunft verweisen. Solche Kristallisationsmomente im menschlichen Erleben sichtbar zu machen, diese Aufgabe hat sich Kai Savelsberg in seiner Malerei gestellt. (Auszug aus einem Katalogtext von Susanne Buckesfeld, Kunsthistorikerin)

Fragmente  ·  Mischtechnik  ·  75 × 150 cm  ·  2009

Paradigma  ·  Öl, Acryl, Tusche, Bleistift, Nessel  ·  100 × 130 cm  ·  2009

Zwar…doch  ·  Mischtechnik  ·  30 × 60 cm  ·  2010

Schwere Schwerelosigkeit  ·  Öl, Acryl, Tusche, Nessel  ·  160 × 300 cm  ·  2010

Realitätsräuber  ·  Öl, Acryl, Tusche, Bleistift, Nessel  ·  90 × 60 cm  ·  2010

Einsatzohnekomma  ·  Öl, Acryl, Tusche, Bleistift, Nessel  ·  130 × 170 cm  ·  2009

eigene Website
kai-savelsberg.de

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