AUS LICHT AUS FARBE AUS GLAS
Gero Fuhrmann, Helga Niederndorfer & Nadja Recknagel

AUS LICHT AUS FARBE AUS GLAS
Gero Fuhrmann, Helga Niederndorfer & Nadja Recknagel

Es ist Farbe, die Bilder entstehen lässt zwischen Zufall und Erinnerung. Es ist gespeichertes Licht, das uns die Welt vor Augen stellt, damit wir sie neu sehen. Es ist Glas, aus dem eine unerwartete Realität gesponnen wird.

Gero Fuhrmann: Ich male seit 1992, habe gelernt in Atelierkursen bei Klaus Schneider (Frankfurt), dann bei Claudia Klee, Frankfurter Malakademie, an der Freien Akademie der bildenden Künste in Essen und der Kunstfabrik Hannover. Ich liebe die Malerei von Tapies, Schumacher und Kirkeby. Zu diesen Vorbildern ist in den letzten Jahren die ostasiatische Malerei gekommen. Ich komme von den Erdfarben und versuche, etwas Leichtes, Schwebendes zu finden. Bevor es richtig fliegt, schwimmt es. Ich weiß nicht, warum. Ikarus ist ein schönes Thema, Landschaften sind es auch. Aber es ist nicht nötig, dass der Betrachter das Gleiche sieht wie ich.

Helga Niederndorfer: Ab 2004 war ich an der Schule für Fotografie am Schiffbauerdamm, Berlin, bei Thomas Sandberg, später an der Ostkreuzschule bei Sibylle Bergemann und seit einigen Jahren bei Meike Fischer, in Frankfurt am Main. Wenn mir etwas gefällt, vergesse ich alles, was zu einem ordentlichen Foto gehört. Wenn ich Glück habe, wird das Bild trotzdem gut.

Nadja Recknagel: Ich bin ursprünglich Töpferin, war dann an der Hochschule für Kunst und Design Burg Giebichenstein in Halle und an der Ohio University, Athens, USA. Am University College of Arts, Crafts and Design Konstfack in Stockholm habe ich meinen Master of Fine Arts gemacht. Die Suche nach Leichtigkeit ist ein zentrales Thema meiner Arbeit. Glas ist für mich das ideale Medium. Aus dem harten Material bilde ich weiche, organische, fließende Formen. So werden Zerbrechlichkeit und Festigkeit, Fließen und Erstarren, Leichtigkeit und Kraft vereint. Meine Objekte entstehen in einem fast meditativen Prozess an der Glasbläserlampe. Zarte Linien im Raum bilden so eine Hülle, welche Innen- und Außenraum definiert, jedoch immer das gegenseitige Durchdringen beider ermöglicht. Zusätzlich verwende ich selbstgefertigte Geflechte aus Draht, welche die linearen Skulpturen um die Oberfläche erweitern. Einzelne Drähte ragen über die Glasform hinaus, wodurch Bewegung ins Spiel kommt. Das Starre der Glasskulptur wird aufgebrochen, das Filigrane noch gesteigert.