Jürgen Dreistein

1947 geboren in Rheinhausen/Duisburg, 1972 Studium der Freien Grafik Werkkunstschule Köln bei Prof. A. Will und Prof. P. Sovák, 1978 Meisterschüler bei Prof. P. Sovák, 1978 – 1982 Lehrbeauftragter in den Klassen Freie Grafik und Illustration, seit 1983 als freier Künstler tätig.

Für mich ist das individuelle einer Zeichnung die Motivation zu zeichnen. Die Motivation ist sehr komplex und lässt sich in Worte nur schwer beschreiben. Oft ist es ein interessanter einmaliger Moment beim Beobachten, der festgehalten werden soll. Menschen, Straßen, Landschaften, Farben, Flächen usw. werden beim Sehen immer in einmaliger Konstellation erfasst. Für das Festhalten eines solchen Augenblicks reicht dann ein Zeichenstift und ein Blatt Papier, um ein unvergängliches Bild entstehen zu lassen. Gedanklich bilden sich neue Formen und Veränderungen des Gesehenen, die dann eine Zeichnung entstehen lassen, bei der der Zeichner die Hauptrolle spielt.

Ein zentrales Thema meiner Arbeit ist ein in der Kunstgeschichte zutiefst eingewobener Landschaftsdialog. Er kreist um magisch wirkende Landschaften und Wolkenbilder (Rembrandt / Claude Monet) in denen das Vorübergehende von Wolken und Wetter kongenial zum Austausch kommt.

Die Natur wird zur Inspirationsquelle, Form- und Ideengeber (Impressionismus); die Landschaft als Projektionsfläche der eigenen Befindlichkeit, als Raum auch als Sehnsuchtsraum. Natur, neuerdings die veränderte Natur, die zerstückelte Natur, Urbanität, Modernität, urbane Stadtlandschaften, makroskopisch in die Tiefe auch der urbanen Landschaft vordringend, ist die Aufgabe, die sich in komplexen Bildfolgen wieder spiegelt.