Volker Steinbacher

eingeladen von Eckard Gehrmann

1957 geboren in Neu-Isenburg, lebt in Frankfurt am Main. 1976 – 82 Studium Malerei und Freie Grafik an der Staatlichen Hochschule für Bildende Künste in Frankfurt, Städelschule bei Christiane Maether und Johannes Schreiter. 1982 Meisterschüler der Städelschule 1983 – 84 Theatermaler an den Städtischen Bühnen in Frankfurt, 1984 – 85 Studium Bühnenbild an der Hochschule für Gestaltung in Offenbach bei  Klaus Gelhaar. 1994 – 95 Stipendium der Aldegrever-Gesellschaft für Druckgrafik in den Kupferdruckwerkstätten Kätelhön, Möhnesee. Seit 2011 Lehrer für freie Druckgrafik an der Hochschule für Gestaltung, Offenbach.

Seit vielen Jahren beschäftige ich mich als Künstler und Lehrer an der Hochschule für Gestaltung Offenbach intensiv mit neuen Möglichkeiten des künstlerischen Tiefdrucks. Die einzelne Druckplatte, meist aus Zink oder Kupfer erlaubt sowohl bezüglich ihrer Herstellung als auch ihrer Einfärbung eine breite Palette von Eingriffen: einerseits die mechanische Bearbeitung in allen Spielarten der Gravur und die Anwendung vielgestaltiger Ätzmethoden als subtraktive Techniken. Hinzu kommen positive, aufbauende Techniken wie Collagrafie und Carborundum und die Kombination aus beiden. So findet die Bearbeitung des Druckstockes in zwei Richtungen statt: als Schürfen und Vertiefen und als Erweitern und Erhöhen. Die Strukturen und Formen entstammen dabei den initiierten Materialereignissen, den Gerinnungs- und Ausfällungsprozessen und dem Säurefraß. Die Platte selbst kann dabei die Form eines Rechtecks haben, aber auch in Formen geschnitten, in mehrere Teile gebrochen und wieder zusammengesetzt werden.

Im zweiten Schritt, dem Färbeprozess gibt es wiederum weites Feld der Mittel: So kann die Platte als Radierung mit Farbe eingerieben und anschließend blank gewischt, aber auch mit einer Walze eingefärbt und als Hochdruck gedruckt werden. Auch kann man eine Platte auf diese Weise mit zwei Farben drucken oder auch ganz ohne – als Relief und Blinddruck.

Thematisch umkreisen meine Druckgrafiken das Sujet der Landschaft: Bereits ein horizontales Bildformat läßt eine Bild-Landschaft entstehen und eine waagrechte Linie darauf hat landschaftliche Anmutung. Die technisch bedingte weiße Fläche des Druckbogens bringt bereits eine imaginierte Räumlichkeit mit. Allein die Positionierung des Druckstocks darauf lässt Bildraum entstehen, ebenso das Zuschneiden der Platten in gestreckte Formate und die Kombination mehrerer Druckplatten zu einem Druckbild. Auch ein auf beliebigem Druckbogen befindliches, horizontales Rechteck bewirkt Landschaft, ein überschaubares Repertoire an Formen lädt sofort zur landschaftlichen Vorstellung ein; wenige Mittel erzeugen eine eigene Welt des Landschaftlichen.

Mzensk I  ·  Radierung  ·  35 × 90 cm  ·  2020

Mzensk II  ·  Radierung  ·  35 × 90 cm  ·  2020

Mzensk IX  ·  Radierung  ·  35 × 90 cm  ·  2020

Karelia III  ·  Carborundum  ·  35 × 90 cm  ·  2019

Ærø II  ·  Hoch- und Tiefdruck  ·  35 × 90 cm  ·  2019
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