Musik und Lesung von Peter Piek
Erläuterungen von Kunsthistorikerin und hr2-Kultur-Autorin Stefanie Blumenbecker M. A.
Peter Piek ist Maler, Songwriter, Multiinstrumentalist, Autor und Performancekünstler, ein Künstler, der seine Kunst konsequent lebt. Der vielseitige Leipziger Künstler gehört zweifellos zu den Menschen, die scheinen gar nicht wissen, wohin mit all ihren Talenten, wie die Süddeutsche Zeitung schrieb. Er widmet sich der Malerei und verschiedenen Instrumenten, ist als Songwriter, Autor und Performancekünstler tätig. Mit Anfang 20 hatte er ein Studium an der Hochschule für Grafik und Buchkunst in Leipzig begonnen, warf es allerdings hin in der Überzeugung, ohne Abschluss authentischer malen zu können Das erklärt auch, dass seine Arbeiten der unterschiedlichen Genres die Sinne auf vielfältige Weise ansprechen. Er gestaltet mit seiner Kunst Musik für die Augen und mit seiner Musik Kunst für die Ohren.
Piek erschafft in gegenseitiger Inspiration mit Musik farbenfrohe Gemälde im Rundformat, deren expressive, dem Informel verwandte Formensprache aus groben Strichen, Buchstaben und Zeichen einem geheimen Rhythmus zu gehorchen scheint. Wiederholt auftauchende Kreuze etwa assoziiert Piek mit dem Sound einer Basedrum, zarte grafische Kürzel mit wispernden Perkussionsgeräuschen. „Aber jeder kann darin natürlich etwas anderes entdecken“, so der Künstler. Früher habe er versucht, seine Malerei von seiner Musik zu trennen, bis er irgendwann feststellte, dass es viel spannender sei, die Möglichkeiten im Zwischenbereich auszuloten. „Ich habe überlegt, was in beiden gemeinsam vorhanden ist und was beide voneinander trennt. Wenn ich etwa behaupte, dass ein Bild Musik ist, muss er zeit- und richtungslos sein.“ 2010 ist er deshalb zum runden Format übergegangen. „Die Bilder kann und soll man prinzipiell drehen und von allen Seiten betrachten können.
Pieks Bilder sind rund, groß, bunt oder räumliche Installationen und ‚klingen‘ wie seine Musik. In dieser kombiniert er sanfte Gitarrenklänge, einprägsame Melodien und samtigen Gesang zu Ohrwürmern, die an Vorbilder wie den Amerikaner Bon Iver oder den Briten Passenger erinnern. Seine Songs sind atmosphärische Klangbilder, die Geschichten erzählen, und so klingt das neue, inzwischen vierte Album, rhythmisch, aber schmeichelnd, rockig, aber verträumt, (Mitteldeutsche Zeitung 2018)