Gedankenträume – Figurenräume
Lutz Krüger und Dimitri Vojnov

Gedankenträume – Figurenräume
Lutz Krüger und Dimitri Vojnov

Die Künstler Lutz Krüger und Dimitri Vojnov zeigen ihre metaphysischen Erzählungen über die Welt. Es ist ihr Versuch, die Wirklichkeit so zu dekonstruieren, dass ihre inneren Fliehkräfte umso deutlicher zu Tage treten. In Acrylbildern, Ölgemälden, Bronzeskulpturen und einer Holzinstallation steht der Mensch als Beobachter oder Beobachteter mitten im Geschehen, mal in dystopisch anmutenden Landschaften, mal in überbordend farbigen Phantasiewelten oder in ihrem Gestus auf ihr bewegtes Innenleben verweisend. Gier, Angst, Infamie, aber auch Zärtlichkeit und Zuversicht sind in ihre Körper eingeschrieben.

In Lutz Krügers Werken sind die Bezüge zum Menschsein in einer fragilen Umwelt, die sich den unterschiedlichsten Bedrohungen ausgesetzt sieht, das dominierende Thema. Schemenhafte Figuren verharren in ihrer Vereinzelung in irrealen Welten, seltsam entrückt nach dem Glück suchend oder in Resignation erstarrt. Surreal angelegte Landschaften unterstreichen das zerstörerische Potenzial, das die Welt im Griff zu halten scheint. Gegen diese inhaltliche Melancholie setzt er eine leuchtende Farbigkeit, die die Kraft hat, mit seinen pessimistischen Visionen auszusöhnen.

Auch Dimitri Vojnov lässt seine handwerklich perfekten Arbeiten in opulenten Farben erstrahlen. Im Zentrum des Geschehens steht die Frau als Sirene, Heilige, Verführerin oder Nemesis. Ist sie tatsächlich die Zeremonienmeisterin oder doch nur das Objekt der Begierde, den hungrigen Blicken möglicher Verführer ausgesetzt? In surrealen Szenerien treffen skurril dekorierte Phantasiefiguren auf Persönlichkeiten der Zeitgeschichte, auf Tableaus vereint, die den“ Tanz auf dem Vulkan“ nahelegen und wie eine Antithese zu bekannten Altarbildern erscheinen. Als Epilog zur Vorcoronazeit muten sie an, Vojnovs Bilder, über ein fast schon fremd gewordenes „Früher“.