Cornelia Kube-Druener, Julia Kellerbrandt, Mrs. Velvet G. Oldmine
„Kopf und Zahl“ ist eine Abwandlung des Ausspruchs „Kopf oder Zahl“. „Kopf oder Zahl“ – das bezieht sich auf die beiden Seiten einer Münze. Beim Münzwurf entscheidet sich, welche Seite gewinnt. Der Ausstellungstitel „Kopf und Zahl“ verbindet Einmaligkeit und Vielzahl, zwei konträre Begriffe. „Kopf“ steht für Identität. Unser Verstand wird durch ein Schema des Identischen beherrscht, das sogenannte Identitätsprinzip. Das Prinzip der Identität ist das Prinzip der Widerspruchslosigkeit. In der Erfahrung hingegen haben wir es immer mit dem Wandel zu tun. Der Wandel verstößt ständig gegen das Identitätsprinzip. „Zahl“ ist Eins oder Vieles. „Das Problem des Einen und des Vielen: – in Wirklichkeit hängt es sehr eng mit dem Problem des Bleibenden und des Vergänglichen zusammen, denn das Vergängliche ist die Welt des Vielfachen, die Welt der Mehrzahl. Und wenn man etwas denken will, das bleibt, denkt man sogleich etwas, das Eines ist. Das Eine und das Ewige ist das, das sich nicht wandelt.“ (Zitat aus „Das philosophische Staunen“ von Jeanne Hersch, S.12)
Cornelia Kube- Druener widmet sich dem Phänomen ZAHL mit Leinwandarbeiten und mit einer Bodeninstallation. Die Leinwandarbeiten mit dem Titel „Zoom“ entstehen aus einem konzeptionellen Malvorgang, der mit Gleichförmigkeit und Variation spielt und auf ein bestimmtes Farberlebnis abzielt. Die Bodeninstallation „Zahl 39“ besteht aus 39 Objekten aus Holz: bebänderte Kopfgestalten.
Julia Kellerbrandt zeigt fotografische Porträts. Mit immer gleichem Setting stellen sich Personen, die sie über Internet sucht, als Modell zur Verfügung für ein experimentelles Fotoshooting. Es entstehen porträthafte Bildreihen: EVA, KOPFLOS, INNEN UND AUSSEN, ME IN THE MIRROR.
Mrs. Velvet G.Oldmine stellt die Installation „Das weibliche Universum“ vor, die einen Blick in Zeit und Raum der unendlichen Weiten eines Kosmos erlaubt, der für eine beträchtliche ZAHL, nämlich knapp 50% der Bewohner des Planeten Erde ein Rätsel darstellt, dessen Wesen weitgehend unerforscht ist, der sich permanent in Bewegung, im fluss, präzise ausgedrückt: im Fluxus befindet, der unberechenbar und vom Kopf her nicht zu erfassen ist, aber dennoch vertraut und alltäglich anmutet und in dem es selbstverständlich einen KOPF und HERRscher gibt.