Dorothee Ditzen + Myeong-Ja Zimmerer
Was sind das für Menschen, die Dorothee Ditzen in Rückansicht detailverliebt und allesamt vor weißem Hintergrund in ihren Gemälden erschaffen hat? Alle scheinen auf etwas Bestimmtes zu blicken. Aufgrund ihrer persönlichen und unverwechselbaren Note, wird man dazu verleitet, ihnen Eigenschaften und Motive zuzuschreiben und eine Geschichte um sie herum zu spinnen.
Die Titel der Acrylgemälde von Dorothee Ditzen, wie z.B. „Entstehung der Welt von Gustave Courbet“ verraten, was die Menschen betrachten: große Kunst in den Museen von Paris. Hier geht es um den magischen Moment, der Mensch begegnet der Kunst.
Die Arbeiten von Myeong-Ja Zimmerer stehen im Zeichen der Begegnung mit der fernöstlichen Tradition ihrer Heimat Korea, bezogen sowohl auf die Art und Weise ihrer Malerei, Tusche auf Reispapier, als auch auf das aktuelle Thema ihrer Arbeiten. Basis ihres Schaffens ist eine meditative Grundhaltung, bei der Kunst, Inhalt und Technik im Einklang stehen. Die Tusche hat ihr eigenes Tempo und ihren Fluss; mit konzentrierten und entschiedenen Strichen gelingt es ihr, den Charakter der Dinge auf den Punkt zu bringen. 2017 wurde in Asien das Jahr des Hahnes begangen. Dies war für Myeong-Ja Zimmerer Anlass, sich mit der Umsetzung dieses mythologischen Themas näher zu befassen. Dem Hahn werden traditionell mehrere gute Tugenden zugeschrieben, z.B. Gelehrtheit oder Gewissenhaftigkeit und Vertrauen. All diese positiven Besetzungen der Tiere finden Ausdruck in Darstellungsweise und Kraft, die aus den aktuellen Arbeiten sprechen. Die Bilder von Myeong-Ja Zimmerer entstehen durch Konzentration auf das jeweilige Thema, Geschick in der Pinselführung und letztlich auch Zufall, bedingt durch die Eigenwilligkeit der Tusche. Dies alles führt zu einer großen Lebendigkeit und lässt viele unterschiedliche Variationen in der Gestaltung des Themas zu.