Marina Sinjeokov Andriewsky und Chris Kircher: Indomitus

Marina Sinjeokov Andriewsky und Chris Kircher: Indomitus

Außerhalb des regulären Ausstellungsbesuches bitten wir pandemiebedingt um Anmeldung zum Besuch in der Galerie/Werkstatt zu anderen Zeiten. Auf Wunsch gibt es auch Nacht- und Naturführungen. Anmeldung unter mail@chris-kircher.de, marinasinjeokov@yahoo.de, oder unter 0157.5955 8968 (Marina Sinjeokov) und 0160.506 8244 (Chris Kircher)

Eine bewundernswerte Vielfalt und Originalität im künstlerischen Schaffen führt die beiden Künstlerinnen in dieser Ausstellung zusammen – ungezähmt und voll ästhetischer Schönheit und Harmonie.

Marina Sinjeokov Andriewsky, Artlantis Herbstsalon-Preisträgerin 2017 und Vereinsmitglied, lässt ihre Kreaturen Geschichten erzählen, die sich allein schon aus deren Anatomie entspinnen, die aber auch durch individuelle emotionale Rückkopplungen des Zuschauers lebendig werden. Diese Wesen umgibt ein Zauber, der sie ebenso stark wie verletzlich erscheinen lässt. Marina Sinjeokov Andriewsky verneigt sich damit vor dem genialen Vorbild der Natur: „Selbst die verrücktesten Formen sind in ihrer Funktion perfekt! “. Egal wie phantastisch ihre Bildschöpfungen auch erscheinen mögen, sie wirken immer plausibel. Gerade deshalb gehen uns diese Werke so unter die Haut. Auch die Werke ihrer Cuprum Serie überraschen und berühren. In diesen Arbeiten beschäftigt sie sich mit den Kleidern der Toten, der von uns Gegangenen, die bei den Hinterbliebenen lange noch im Schrank weiteratmen, während ihre Gesichter in unserer Erinnerung immer diffuser werden. Allen Werken gemein ist die Anwendung von Metall als Licht- und Farbquelle, aber auch als Schutzschild, als Hülle für das fragile Leben.

Chris Kircher nimmt als Gastkünstlerin an dieser Ausstellung teil. Ganz im Sinne des Titels sind die Arbeiten der Frankfurter Künstlerin lebendig und authentisch im Ausdruck. Ihre abstrakten Mädchenköpfe aus Stahl sind sehr bewusst aus Schrott geschweißt, das als gelebtes und verbogenes Material seine ganz eigene Dynamik hat. Mit der Zusammensetzung vieler kleiner Schrottplatten findet sie in ihren Skulpturen zu Rhythmus, Bewegung und Kraft. In ihren Näharbeiten geht es um Verletzlichkeit, um Wut und Verzweiflung, die sich ganz ungebändigt und direkt zeigen. Gleichzeitig sagt der Titel beautiful inside jedoch viel über den liebevollen Umgang mit diesen Gefühlen, mit dem Inneren, das auch schön und zart ist. In Chris Kirchers Malerei zeigen sich oft negativ konnotierte Gefühle, die unzensiert gezeigt werden wollen und gleichzeitig in einer positiven Weise Anerkennung finden möchten. So kommen etwa in der Serie sad ones oder handle with care sowohl Verletzlichkeit und Traurigkeit zum Ausdruck – gleichzeitig sind die Bilder aber sehr präsent und lebensfroh. Nicht nur in ihren Farben.

In der Ausstellung wird auch eine kleine Werkstatt eingerichtet. Dort können die BesucherInnen unter Anleitung der Künstlerinnen versteckte Bilder erscheinen lassen. Chris Kircher gibt einen kleinen Einblick in die Welt der Pflanzenfarben und wie sich nur aus Eicheln, rostigem Eisen und Wasser eine wunderbare lichtechte schwarze Tinte herstellen lässt.

Begleitet wird die Ausstellung von einem Online Format, in dem die Ausstellung zu sehen sein wird, aber auch die abgelichteten Werke der BesucherInnen einen Platz finden.