Gedichte von Mascha Kaléko
Einlass 19:30
Eintritt und Platzwahl sind frei, der Hut geht um
Dauer: 2 mal 45 Minuten
Gisela Pabel-Rüger: Rezitation und Gesang
Renate Brinkmann: Biographie
Ingo Riether: Piano
Im Wechsel von biographischer Erzählung, Lesung, szenischer Darstellung und Chansons, begleitet am Piano, entfaltet sich ein künstlerisches Leben auf dem Hintergrund der Geschichte des 20. Jahrhunderts. Die präsentierten Chansons sind Anfang der 60er Jahre entstanden und damals von Hanne Wieder gesungen worden.
Mascha Kaléko – eine Dichterin des 20. Jahrhunderts, verehrt, verfolgt, unvergessen. Die jüdische Dichterin Mascha Kaléko gehört zu den bekanntesten deutschen Dichterinnen, berühmt geworden Ende der zwanziger Jahre mit ihren Alltagsgedichten aus der Großstadt Berlin. Ihr literarisches Werk spiegelt sehr deutlich ihr persönliches Erleben von Heimatlosigkeit und Vertreibung, ist aber auch immer gekennzeichnet durch ein humorvolles, ironisches Augenzwinkern in der Tradition Heinrich Heines.
Biographie
1907 geboren in Galizien als Kind eines russischen Vaters und einer österreichischen Mutter wächst Mascha nach kriegsbedingter Flucht in Deutschland auf.
Im Berlin der 20er Jahre gehört sie mit ihren „Zeitungsgedichten“ über den Alltag in der Großstadt bald zum Kreis der künstlerischen Boheme um Ringelnatz, Klabund, Tucholsky u.a. Sie wird „der weibliche Kästner“ genannt, ihre Gedichte sind in aller Munde.
Ihre erste Ehe mit dem jüdischen Philologen Saul Kaléko scheitert, als sie sich in den Musikwissenschaftler und Dirigenten Chemjo Vinaver verliebt und von ihm einen Sohn zur Welt bringt. Als die nationalsozialistische Regierung ihr die Grundlage für die weitere Arbeit entzieht und die Situation immer bedrohlicher wird, emigriert die Familie in die USA.
Dort unterstützt Mascha ihren Mann bei seiner musikalischen Arbeit, ihre eigene künstlerische Tätigkeit ist zunächst eingeschränkt. Sie schreibt viele lustige Kindergedichte für ihren Sohn Steven. Aber es gelingt ihr auch die Veröffentlichung einiger Gedichte in der Zeitschrift „Aufbau“ und 1945 erscheint ihr Gedichtband „Verse für Zeitgenossen“.
In den 50er Jahren kann sie ein Comeback in Europa feiern, aber der Umzug der Familie nach Israel bringt sie wieder in die Isolation. Nach dem tragischen frühen Tod ihres Sohnes, gefolgt vom Tod ihres Mannes wenige Jahre später, ist ihre Schaffenskraft erschüttert. Ihre späten Gedichte haben einen anderen Klang, sind aber nicht weniger bedeutsam. Sie stirbt 1975 nach einem längeren Krankenhausaufenthalt in Zürich. (http://www.maschakaleko.com)